Schule früher - Besuch von der Uroma und der Oma in der Klasse 3a
Am 15. November bekam die Klasse 3a besonderen Besuch. Die Uroma und Oma einer Schülerin erzählten, wie das Leben früher in Otzberg war. Als die Uroma Frau Pilz ein Kind war, herrschte der 2. Weltkrieg. Viele Männer waren im Krieg und deswegen nicht zu Hause. Frau Pilz erzählte den Schülerinnen und Schülern, dass sie im heutigen Rathaus zur Schule ging. Die Mädchen hatten in der Pause einen anderen Schulhof als die Jungen. Zur Schule gingen dort nur die Kinder aus Lengfeld und Zipfen. Aus Zipfen musste man durch die „Heiern“ zur Schule laufen, auch bei schlechtem Wetter oder Schnee. Da konnte es passieren, dass man mit nassen Schuhen in der Schule ankam. Die Kinder hatten damals nur ein Paar Schuhe. Im Sommer liefen sie meistens barfuß.
Wenn Schuhe, die aus Holz und Stoff bestanden, kaputt waren, brachte man sie zum Schuster.
In der Schule saß man in Reihen hintereinander. Es gab in Lengfeld nur zwei Lehrer. Wenn Kinder störten, mussten sie zur Strafe in die Ecke, wurden vor die Tür geschickt oder mussten ganz oft aufschreiben, was man nicht tun darf. Hefte oder Ordner hatten die Kinder nicht. Jedes Kind hatte eine kleine Schiefertafel, auf die es schrieb. Die Schulbücher mussten die Eltern selbst kaufen. Nach der Grundschule konnten nur zwei Kinder aus der Klasse von Frau Pilz aufs Gymnasium nach Groß-Umstadt gehen. Andere Eltern konnten es sich nicht leisten, das Schulgeld und die Bücher zu bezahlen.
Fußball haben die Kinder damals auch schon gespielt, doch Fußballschuhe, wie man sie heute kennt, gab es noch keine. Die Mädchen sind gerne Seil gesprungen. Freunde hatte man nur im eigenen Ortsteil, die Kinder aus den anderen Ortsteilen gingen auf andere Schule.
Wenn man nach Groß-Umstadt oder Reinheim wollte, musste man dorthin laufen, mit dem Fahrrad fahren oder mit dem Zug, wenn man das Geld dafür hatte. Es fuhr damals noch eine richtige Dampflokomotive. Es gab nur zwei Autos in Lengfeld. Eines besaß der Bürgermeister und eines der Hausarzt.
Es gab viele große Bauernhöfe, auf denen die meisten Menschen aus Lengfeld auch arbeiteten. Auf dem Zipfen wohnten viele Steinmetze, die im dortigen Steinbruch Arbeit fanden.
Die Klasse 3a hörte gespannt den Erzählungen zu und hofft, dass die beiden Damen noch einmal vorbeikommen können, denn es gibt noch viel Spannendes von früher zu erzählen! Vielen Dank!